Der 6. Salon Mondaine im Soho House Symposium „Fashion With Soul“
Die sechste Reihe des Salon Mondaine, ein Diskussions-Raum für Frauen, beschäftigte sich mit der Frage: Hat Mode eine Seele?
Mit Prof. Fritzi von Wedel-Parlow, Eva Gronbach, Yasmine Orth, Anita Tillmann, Andrea Kolb, Mimi Müller-Westernhagen, Tanja Mühlhans
von Christine Korte —Der 6. Salon Mondaine im Soho House Symposium „Fashion With Soul“. Die sechste Reihe des Salon Mondaine, ein Diskussions-Raum für Frauen, beschäftigte sich mit der Frage: Hat Mode eine Seele?
Moderatorin Prof. Friederike von Wedel-Parlow sprach zu diesem Thema mit, vier unterschiedlichen Frauen aus der Modebranche, die alle eins vereint: diese Frauen machen sich gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche stark. Denn eine These wird vorab deutlich: Einer seelenlosen Massenware, die ihre Profite auf Ausbeutung und Umweltverschmutzung stützt, soll eine Mode entgegensetzt werden, die fair produziert ist und von Identität, Werten und Visionen getragen wird(…)
“Liebe Yasmine, ich bin ein großer Fan Deiner Arbeit und ich finde es bewunderswert, mit welchem Elan Du das Netzwerk einerseits zusammenhälst, anderseits aber auch ständig neu definierst und erweiterst. Ich freue mich sehr dabei gewesen sein zu dürfen. Es hat mir viel Spass gemacht und ich werde Dich unterstützen wo ich nur kann. - Anita Tillmann”
… Anita Tillmann holte mit der internationalen Modemesse Premium Einkäufer in die Hauptstadt, um dem Handel ein inspirierendes und an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasstes Brandportfolio zu präsentieren. Ihr Konzept entstand primär aus den Anregungen und den Möglichkeiten, die ihr die Stadt Berlin zu bieten hatte, zudem aus einem ziemlich banalen, aber trotzdem sehr zutreffenden Drang: „Mode hat mich immer fasziniert, weil ich einfach geil aussehen wollte.“
Trotz ihres Erfolges warnt sie davor, zu viel von Berlin zu erwarten und immer aufs Ausland zu schielen. „Ich empfehle jungen Designern sich zunächst auf dem deutschsprachigen Markt zu etablieren. Wir leben hier wie die Made im Speck und sind eins der umsatzstärksten Länder im Mode-Sektor.“
Auch Tanja Mühlhans, Mitglied des Berliner Senats, schließt sich der Meinung von Anita Tillmann an und macht ausdrücklich klar, dass Berlin als sehr junge Modestadt noch Zeit braucht, sich zu entwickeln. Für Tanja Mülhans steht im Vordergrund, junge Designer mit Geldern zu fördern. In diesem Jahr werden Programme für ausländische Journalisten und Einkäufer geboten, um sie auf die Berliner Fashion Week zu holen. Auch wenn sich Mühlhans für den kommerziellen Erfolg von Designern einsetzt, ist sie mit Herz dabei. Sie hält persönlichen Kontakt zu den Jung-Talenten, besucht sie in ihren Showrooms und steht ihnen auch nach ihrer Arbeitszeit noch mit Rat und Tat zur Seite. „Ich entscheide vieles aus dem Bauch heraus“, verrät sie im Gespräch.
Auch Designerin Eva Gronbach steht dazu, dass sie mit ihrer Mode Umsatz machen möchte. „Ich will die ganz großen Budgets“, erklärt sie selbstbewusst und spielt darauf an, dass sie die Uniformen für die Lufthansa designen möchte. Umsatz um jeden Preis ist allerdings nicht das Selbstverständnis der Designerin. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihrer Mode zu heilen. Mit ihrem Marken-Logo dem Adler macht sie ein „Déclaration d’amour à l’Allemagne“, zur WM 2006 durften wir dank Evas offiziellem Fanshirt Flagge bekennen. Sie möchte ihrer Mode mit gesellschaftlichen Themen aufladen, die ihr am Herzen liegen und damit Massenprodukten die Stirn bieten. „Wenn ich in die einschlägigen Günstig-Ketten gehe, spüre ich eine aggressive Energie und genauso kann man Mode auch mit positiver Energie aufladen“, erklärt Eva Gronbach.
Andrea Kolbs Mode und Accessoires sind mit positiver Energie aufgeladen. In ihrem Online-Store Abury verkauft sie Kreationen aus Marokko, die nicht nur cool aussehen, sondern auch einen nachhaltigen Wert verkörpern. In Marokko unterstützt sie mit ihren Erlösen die Werkstätten, die hauptsächlich von Frauen geführt sind, und bietet jungen internationalen Designern die Chance, gemeinsam mit den marokkanischen Traditionsschneidern Kollektionen zu entwerfen. Der Unternehmerin ist allerdings bewusst: „Ich weiß, dass ich verkaufen muss. Denn wenn ich keinen Gewinn mache, kann ich auch nichts abgeben.“ Bis jetzt gibt ihr der Erfolg ihres Projektes recht. Und das möchte sie erweitern: „Ich träume davon, dass Projekt auf andere Regionen auszuweiten und damit vielleicht auch in Kriegsgebieten für Völkerverständigung sorgen“, verrät Kolbs ihre Visionen für die Zukunft.
Die vier Frauen konnten nicht nur überzeugen, dass Mode ein Seele hat. Vor allem eins konnten die (vornehmlich) weiblichen Zuhörer mitnehmen: Visionen zu verfolgen. Eva Gronbach motivierte mit den folgenden Worten: „Laber nicht, mach!“ und Andrea Kolb beschrieb es so: „Wie brauchen Bilder, in die wir dann hineinlaufen können.“
Fotografie: Ute Klein
QUOTES
“Liebe Yasmin, ich bin ein großer Fan Deiner Arbeit und ich finde es bewunderswert, mit welchem Elan Du das Netzwerk einerseits zusammenhälst, anderseits aber auch ständig neu definierst und erweiterst. Ich freue mich sehr dabei gewesen sein zu dürfen. Es hat mir viel Spass gemacht und ich werde Dich unterstützen wo ich nur kann.”
„Yasmine hat mal wieder das richtige Händchen bewiesen. Auf einem Panel zu sitzen ist nicht immer lustig — aber hier hat sich im Laufe des Abends eine wunderbare, positive Energie zwischen uns auf dem Panel und dem Publikum entwickelt. Selten so viel gelacht, gestaunt, gelernt. Und auch danach noch viele spannende Gespräche geführt. Yasmine schafft es immer, eine ganz besondere, fast private Stimmung zu kreieren, die einem erlaubt, loszulassen.“
Andrea Kolb
“Von Yasmine Orth an die Hand genommen zu werden und mit so großartigen Frauen mein Herz zu öffnen, meine Ohren, Augen und auch meinen Mund auf machen zu dürfen ist ein Hochgenuss! In Berlin im Soho House so viel Schönheit, Intelligenz und Mut zu erleben, war einfach eine absolute Sternstunde. Dieser Moment schwingt noch immer in mir und wird weitere großartige Begegnungen folgen lassen. Ich glaube, das ist das eigentlich Geniale an der Arbeit und Vision von Yasmine Orth und dem Goerlzclub: es entsteht tatsächlich eine geniale Verbindung zwischen den Menschen die dort zusammen kommen und es ist damit der Anfang von einer großen, positiven, echten Möglichkeit! Danke, dass ich dabei sein dürfte!”
„Weiß nicht, ob mir das gefällt, dachte ich.
Mit Frauen-Netzwerken hab ich wenig Erfahrungen. Mit den besonderen Frauen auf dem Podium und im Publikum war es einer der schönsten Abende, die ich seit langem erlebt habe — voll positiver Energie, berauschend ehrlich, Neugier weckend und weit weg von allen Klischees. Während ich das schreibe, denke ich an einige Statements von Eva, Anita, Andrea und Friederike, lächle und freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen…“
Tanja Mühlhans
“Mode hat mehr zu bieten, als Menschen ein neues Aussehen zu geben. Das haben die fünf Fashion Ladies auf dem Sofa mit viel Seele und Verstand eindrucksvoll bewiesen. Sehr spannend. Vielen Dank.”
Esther Niko Seibt, Schauspielerin und Sängerin
„Der Abend hat mich wieder ein bisschen mehr bereichert. Es hat meine Einstellung zur Mode einen neuen Blickwinkel gegeben.Tillmann is ‘ne geile Socke! Eine Powerfrau vor dem Herrn!“
„Relaxtes Zusammensein. Frauenpower. Und vor allem positive Energie. Das alles konnten wir beim Salon Mondaine Abend Fashion with Soul spüren. Lieben Dank, Yasmine, dass Du immer wieder kreative Macherinnen zusammenbringst. Ein herzliches Dankeschön auch an Anita Tillmann für die inspirierenden Worte und Präsenz.“
„Anita Tillmann und Tanja Mülhans habe ich schon oft reden gehört, kenne ihre Themen und Inhalte gut, da wir schon lange auf dem selben Weg mit verschiedenen Projekten zusammen arbeiten. Ich dachte also, nicht wirklich Neues zu hören und hab mich auf einen netten Abend mit alten Bekannten gefreut, einschließlich Frederike und Yasmine. Um so überraschender die durch Frederike moderierten Fragen und Antworten in dem von Yasmin kreierten Umfeld. Schon der Anfang Auftakt mit Gesang hat einem das Herz geöffnet.
Die Statements waren authentisch, emotional, sehr spontan und offen, keine Fachsimpelei oder sonstige Business-Floskeln. Es ging um das dahinter, um die sehr persönliche Herangehensweise und Motivation der vier tollen Frauen, die mit voller Energie und Herzblut an ihrer Arbeit Freude haben. Habe mich in bester Gesellschaft gefühlt und bin inspiriert und gestärkt, selig nach Hause gegangen und hab’ gedacht toll, dass es solche Menschen (Frauen!) gibt, vor allem in der schnelllebigen Modebranche.“
”Das war ein toller Abend — vielen Dank!
Grossartig wie die ganzen Powerfrauen sich gegenseitig ermächtigt haben und plötzlich die Wichtigkeit der Mission im Mittelpunk stand. Es war sehr inspirierend — dran zu bleiben und mit seinem tun einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.“
”Ich möchte mich noch einmal für den schönen Abend im Soho House bedanken.Ich habe der Unterhaltung gerne zugehört und mich inspirieren lassen, alles hallt noch nach. Toll, dass Du so etwas organisierst, damit veränderst Du die Menschen und somit auch die Welt.
PS: War „mein erster Frauenabend“; super interessant auf verschiedenen Ebenen, wenn die Männer nicht dabei sind!“
„Vielen lieben Dank dir, Yasmine, wieder für den wunderbaren Salon Mondaine Abend. Ich bin voller frischer, neuer Energie wieder nach Hause geradelt; die inspirierenden, mutmachenden Worte der starken visionären Frauen auf dem Podium noch lange im Ohr und zum Glück auf dem Notizzettel.“
”Ich dachte, ich muss dir unbedingt eine E-Mail schreiben, um mich bei dir zu bedanken. Heute habe ich zum ersten Mal an einem deiner Events teilgenommen und bin sehr begeistert von deiner Mühe und Liebe, die Du investiert hast. Um ehrlich zu sein, war ich mir nicht sicher was ich von dem heutigen Abend erwarten sollte, aber er hat meine Erwartungen weit übertroffen. Ich habe viel an Hoffnung und Menschlichkeit mitgenommen und bin froh so viel Herzlichkeit gespürt zu haben! Wir Frauen lieben es eben zu heilen. Ich war auch von deiner positiven Kraft und deinem Engagement begeistert, uns Gästen so viel mitzugeben an Ideen und Inspiration. Fühle mich total energized! — Keep it up!“
Danke an unsere Partner
I+M KOSMETIK
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Über die Autorin Christine Korte
Christine Korte lebt seit vier Jahren als freie Journalistin und Autorin in Berlin und schreibt für Magazine wie Gala Look/Style, Grazia und STYLEBOOK. Davor hat sie in Paris und Mailand gelebt, wo sie unter anderem für die Magazine Jalouse, die W und die deutsche Vogue und Vanity Fair gearbeitet hat.